Kreis sammelt Glasfaseranfragen

| 00.00 Uhr | Quelle: NGZ | Von Gundhild Tillmanns

Kreis sammelt Glasfaseranfragen / Breitbandkoordinator soll den Lückenschluss im ländlichen Raum angehen. 

Nachdem die Deutsche Glasfaser (DG) den Anschluss der Ortschaft Dürselen sowie der Höfe von Thomas Sablonski in Neuenhoven und von Gabriela und Rolf Rümenapp in Schlich aus Rentabilitätsgründen nicht mit schnellem Internet versorgen will, gibt es aber einen Hoffnungsschimmer. Denn NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin hat dem Rhein-Kreis Neuss einen Förderbescheid über 150.000 Euro für die Breitbandentwicklung im ländlichen Raum übergeben, wie wir gestern berichteten. Und nach der Absage der DG hatten die Landwirte auch bereits angekündigt, nun Hilfe beim Kreis suchen zu wollen. Denn sie sehen sich ohne Zugang zum schnellen Internet vor allem auch wirtschaftlich benachteiligt.

Auf Nachfrage unserer Redaktion heißt es jetzt von der Kreisverwaltung, es sei bereits Kontakt mit Betroffenen in Schlich aufgenommen worden. Doch die Rümenapps, Sablonskis und auch die Bürger in Dürselen seien keine Einzelfälle: Der Kreis sammele derzeit ähnlich gelagerte Fälle in Bezug auf die Deutsche Glasfaser. „Auf dieser Grundlage wird der Kreis ein weiteres Gespräch mit der Deutschen Glasfaser führen. Letztendlich ist es jedoch eine unternehmerische Entscheidung, welche Grundstücke oder Haushalte angebunden werden“, heißt es auf Redaktionsnachfrage von der Kreisverwaltung.

Im Übrigen solle sich der hauptamtliche Breitbandkoordinator auch gemeinsam mit den Telekommunikationsunternehmen und den Kommunen Lösungsmöglichkeiten entwickeln. Der Förderbescheid über 150.000 Euro, den Landrat Hans-Jürgen Petrauschke von Minister Duin erhalten habe, dient nur zur Einstellung für diesen Breitbandkoordinatoren. Für den eigentlichen Ausbau des Internet und insbesondere den Lückenschluss, auf den auch die Bürger aus Jüchen hoffen, müssen wieder „andere Töpfe geöffnet werden“. Um noch vorhandene Lücken im Breitbandnetz zu schließen, habe der Kreis für seine Städte und Gemeinden einen Förderantrag bei Bund und Land über eine Gesamtsumme von 7,9 Millionen Euro gestellt, heißt es von der Kreisverwaltung. Der Weg in die Gigabit-Gesellschaft sei besonders für viele vorstädtische und ländliche Räume noch ein langer Weg mit etlichen Herausforderungen für die Kommunen. Ein wichtiger technischer Aspekt werde dabei sein, wie die bisherigen alten Kupfernetze schrittweise zu Glasfasernetzen bis in jedes Gebäude umgebaut werden könnten. Die nächste Fragestellung wird eine Verteilung von Mitteln sein, so sie von Bund und Land fließen.

Quelle: NGZ